Text von Cornelia Hellstern
Geistige Verdichtung, die Essenz der Gedanken. Über das tiefe Dunkelblau der Bildflächen führt uns Veronika Rodenberg auf diese geistige Ebene, in
das spürbar Unbeschreibliche.
Das als hinter und über allem stehend Verbindende wahrnehmbar. Ahnbar. Intuitiv den tieferen Sinn einer Wirklichkeit erfassend, deren Teil auch wir sind.
Das eigene Abbild zeigt sich in der hochglänzenden Fläche, verortet mit dem umgebenden, dahinterliegenden realen Raum. Das Lebendige. Die matte Fläche hingegen der Hinweis auf das, was wir nicht wirklich beschreiben können, Raum für den sich in der Tiefe verlierenden Blick nach vorne, uns dabei einnehmend. Verdichtung des eigenen Seins im Kontext mit dem Unerklärlichen.
Klarheit durch die Reduktion der Farbigkeit und Texturen. Gleichzeitigkeit verschiedener Raumatmosphären. Als wäre diese Gegensätzlichkeit die Spannung, mit der sich die räumlichen Bildebenen voneinander lösen. Durchlässigkeit bieten. Uns als Betrachtenden Gedankenräume eröffnen, Freiräume.
KOMBINATION ALLER VIER QUADRATE
Zu Beginn des Werkzyklus der »Blauen Objekte« sind es noch minimale Abstände und Fugen zwischen den zueinander versetzten Bildflächen, eingeschrieben in die unendliche Folge natürlicher Zahlen, der Fibonacci-Reihe. Mal mit vertikalen Linien, die in der Dynamik der Diagonalen ausklingen, mal im Kreissegment, Bewegung andeutend. Uns Betrachtenden dabei auffordernd, sich auf diese Gedankenwelt einzulassen, öffnet sich uns der Raum erst durch die eigene Bewegung, die eigene Annährung, die eigene Positionierung.
Im Laufe der Zeit wird die Offenheit größer, wird zum gestaltenden Bildelement – um schließlich als bewegliches Element den Betrachtenden individuell Zugang zu ermöglichen, in Dialog treten zu lassen. Mit den uns eigenen Erfahrungswelten.
»Alles Seiende hat irgendwo einen Grund.« Der Dualismus von Werden und Vergehen. Vor und zurück. Eingebunden in einen Prozess, das Lebendige beschreibend.