Text von Cornelia Hellstern
Ein subtiler Wechsel aus Material und Schatten. Monochrome, changierende Farbigkeit in Weiß, deren Ursprung sich nicht eindeutig zu erkennen gibt. Überlagerung räumlicher Bildebenen aus Glas und Karton, die Schicht um Schicht, durch ihre Schichtung, Durchlässigkeit bieten, durch »Verdichtete Transparenz« in den Bildraum führen. Eingeschrieben in ein Quadrat, folgt der Wechsel der Elemente aus Fläche und Raum in den Proportionen der Fibonacci-Reihe, verortet im Kontext eines Ordnungsprinzips, der Progression nach Unendlich. Der innere Bezug der Elemente zueinander wird spürbar, weit über die vertraute ästhetische Balance hinaus.
In ihren »Weißen Objekten« und »Verdichteter Transparenz« ordnet Veronika Rodenberg die inneren Strukturen ihrer Quadrate immer wieder neu. Linien entstehen aus
Fläche und Raum, strukturieren den Bildraum in die Tiefe, geben dem Blick in dieser Dimension die Richtungen vor, während andere Koordinaten selbst gewählt werden können, es gibt kein oben, kein
unten.
Individuelle Verortung im angebotenen Gedankenraum. Dieser dabei auf das Wesentliche reduziert, mit wenigen und umso pointierteren Eingriffen.
Weiß.Reduktion auf das Nicht-Sichtbare, auf das Transparente. Greifbar, wahrnehmbar, lesbar – durch Verdichtung, aus Dichte heraus. Während die Raumillusionen
aus flächigen Bildebenen sich in die Tiefe, in die Unschärfe entwickeln.
Durch die Schichtung verdichtet sich das Glas, in seiner Transparenz auch dessen Farbigkeit. Mal mehr, mal weniger. Wie transparent treten wir nach außen? Was soll
spürbar bleiben, und was darf sichtbar werden? Es sind die dahinterliegenden Fragestellungen, die uns in die Tiefe von Veronika Rodenbergs Arbeiten ziehen. In das Nicht-Vordergründige.